Rumänienreise 02.07. bis 07.07.2024

Es waren so unglaublich tolle 4 Tage die wir im Shelter verbringen durften.

Tag 1 und Tag 6 gingen leider komplett für die An-und Abreise drauf. Gerne hätten wir noch mehr Zeit bei den Hunden verbracht, aber das war bestimmt nicht unser letzter Besuch.

Jeden Tag sind wir früh morgens ins Shelter aufgebrochen. Viele Hunde liefen schon frei herum und begrüßten uns bereits im Eingangsbereich ganz herzlich.

Jeden Morgen reinigt das Team vor Ort als erstes die Kennel (Zwinger) und versorgt die Hunde. Bei über 220 Hunden dauert das bis in den Mitttag hinein. Während dieser Zeit werden die Kennel geöffnet und die Hunde dürfen sich frei im Shelter bewegen. Leider gibt es sehr viele ängstliche Hunde, die leider obwohl sie könnten, nie ihren Kennel verlassen.

Andere sind so offen und suchten immer unseren Kontakt.

Wir haben uns den halben Tag im Shelter aufgehalten. Die Hunde kennengelernt, gestreichelt, gebürstet, Videos und Fotos gemacht. Ganz viele Hunde haben sich in unsere Herzen geschlichen.

Einige Hunde springen an die Gitter und bellen wenn wir vorbeilaufen. Doch geht man in ihren Kennel, lassen sie sich streicheln oder verstecken sich in ihren Hütten. Aktuell gibt es sehr viele Welpen und Junghunde. Es ist so ein Zuckerschock in der Welpenmasse zu baden, aber die kleinen werden auch groß. Wir hoffen, dass wir für die Welpen einige tolle Pflegestellen finden.

Nachmittags, nach einer ordentlichen Dusche haben wir die Pflegestellen besucht, auf der auch noch Hunde und Katzen auf ein Zuhause warten. Nadja und Flori sind zwei bemerkenswerte Frauen, die ihre Gärten und Teile des Hauses den Hunden und Katzen zur Verfügung stellen.

Außerdem sind wir täglich einkaufen gegangen und haben Futter für die Hunde, eine Hütte für die Hündin Feli, die kaum laufen kann und Pools für die Hunde gekauft, denn es ist aktuell sehr warm in Rumänien.

An unserem 4. Tag waren wir im Public Shelter. Der Betreiber rief uns zu sich um sich für das Futter zu bedanken, dass wir regelmäßig für die Hunde im Public Shelter zur Verfügung stellen.

Der Gang durch die Reihen fiel unglaublich schwer. So viele tolle Hunde, zusammengepfercht auf wenigen Quadratmetern. In einem Kennel haben wir 14 Hunde gezählt. Kein Wunder, dass es regelmäßig zu Beißereien und Todesfällen kommt. Betti sagte uns vorher, schaut nicht genau hin, überfliegt nur die Kennel. Aber man konnte nicht anders. Einige Hunde sind sofort aufgefallen und man war den Tränen nah. Es roch ganz erbärmlich und in den Kenneln konnte man gut erkennen, dass viele Hunde unter Durchfall leiden. Bilder, die wir nie vergessen werden.

Zusammen mit dem Little Souls Home haben wir 44 Säcke Futter für die Public Shelter Hunde gekauft. Vielen lieben Dank für eure Unterstützung.

Jetzt wird uns noch mehr bewusst, wie wichtig es ist sich für die Hunde vor Ort einzusetzen.

In Bârlad sieht man noch sehr viele Straßenhunde. Uns stockt der Atem wenn man sieht, wie sie über die viel befahrene Straße rennen.? Humpelnde oder auch ganz dürre Hunde sieht man überall, trotz der Hundefänger, die im Monat eine Fangquote von 70 Hunden erbringen müssen… Die eingefangenen Hunde haben es aber auch nicht besser, sie landen im Public Shelter ?

Die einzige Möglichkeit um in Zukunft die Population der Tiere zu reduzieren, sind Kastrationen!

Zum Glück finden regelmäßig Spayatons (Kastraktionsaktionen) an denen an meist 2 Tagen bis zu 100 Tiere kastriert werden können. Eine andere Möglichkeit wird es nicht geben.

An unserem letzten Tag haben wir uns das neue Grundstück angeschaut. Ab Oktober kann mit dem Bau des neuen Shelters begonnen werden. Aktuell leben die Hunde auf ca. 800 Quadratmetern. Ab hoffentlich Ende des Jahres haben die Hunde 1 Hektar zur Verfügung. Allerdings kostet das alles sehr viel Geld. Die neue Lebensqualität der Hunde hängt also von dem Geld ab, das am Ende zur Verfügung steht. Im Idealfall bekommen alle Hunde größe Kennel mit einem Innenbereich. Es wird mehrere große Freiläufe für die ängstlichen Hunde geben, die wahrscheinlich das Shelter nie wieder verlassen werden. Aufenthaltsräume mit einer Toilette und eine Krankenstation wären so schön. Das wäre ein großer Traum. Der Platz ist da, es fehlt nur am Geld.

Abends waren wir immer in gemütlicher Runde Abendessen. Wir haben viel gelacht und tolle Gespräche geführt. Es ist so schön, wie mehrere Vereine an einem Strang ziehen und sich gegenseitig helfen.

Rumänien ist ein wirklich sehr schönes Land und wir waren sehr überrascht über die Gastfreundschaft. Wir haben so unglaublich tolle und liebe Menschen kennengelernt. Luiza und Valy führen das Shelter nicht nur, sie lieben jeden einzelnen Hund und das spürt man sehr. Jetzt haben wir selbst gesehen, wie schwer die Arbeit ist und wieviel Herzblut sie in das Shelter stecken. Bei Wind und Wetter, von Montag bis Sonntag, ohne einen Tag Pause sind sie für die Hunde da ❤️ Aber auch Maria, die Freitag und Samstag zu Besuch kam, hat ein riesiges Herz für alle Hunde ❤️

Soviel Herz, soviel Freundlichkeit, soviel Liebe die alle für die Hunde und auch Katzen aufbringen. Es wäre schön, wenn es noch mehr solcher lieber Menschen geben würde.

Es war nicht unser letzter Besuch. Wir kommen defintiv wieder.