Häufig gestellte Fragen

Warum ist eine Vorkontrolle nötig?

Das Wichtigste vorab: Ihr müsst keine Angst vor der Vorkontrolle haben! Wer alle Angaben im Interessentenbogen und bei dem Vorgespräch am Telefon ehrlich und gewissenhaft abgegeben hat, der hat wirklich nichts zu befürchten. Ganz im Gegenteil. Wir freuen uns, wenn jemand einem Tier ein Zuhause geben will.

Bei der sogenannten Vorkontrolle werden die zukünftigen Halter eines Tieres in ihrem Zuhause besucht. Die Vorkontrolle soll sicherstellen, dass die Tiere in gute Hände kommen.

Dort können wir z.B. erkennen, ob Falschangaben gemacht wurden und ob wirklich alle Familienmitglieder mit dem Hund einverstanden sind. Im Tierschutz gibt es leider nichts, was es nicht gibt!

Warum brauche ich eine Bescheinigung von meinem Vermieter/ Eigentümergemeinschaft?

Ihr benötigt eine Bescheinigung von eurem Vermieter/ Eigentümergemeinschaft, damit nicht nur der Hund sondern auch ihr abgesichert seid. Es ist schon viele Male passiert, dass der Vermieter die Hundehaltung verboten hat. Dann gibt es nur 2 Möglichkeiten. Der Hund muss schnell weg oder ihr müsst schnell umziehen. Beides kann durch die Bescheinigung des Vermieters / der Eigentümergemeinschaft vermieden werden. Auch wenn die Haltung in eurem Mietvertrag nicht untersagt ist, heißt das leider nicht, dass der Vermieter es duldet.

Warum gibt es eine Nachkontrolle?

Ca. 6 Monate nach der Adoption findet noch eine Nachkontrolle statt. Das ist quasi unser letzter Besuch, bei dem wir uns nochmal vergewissern, ob es dem Hund gut geht. Wie schon gesagt, im Tierschutz gibt es nichts, was es nicht gibt! Ihr habt aber nichts zu befürchten, wenn ihr dem Hund ein gutes Zuhause bietet.

Warum darf ich mit dem Hund nicht züchten?

Unser höchstes Ziel ist die Population in Rumänien durch Kastrationen einzudämmen. Auch in Deutschland ist die Population an Hunden immens gestiegen. Tierheime schlagen Alarm. Durch das Züchten von noch weiteren Hunden wird die Situation in Deutschland noch dramatischer. Es gibt genug Hunde, die ein Zuhause suchen, deshalb ist es verboten mit „unseren“ Hunden zu züchten!

Warum darf ich den Hund nicht einfach weitervermitteln?

Es gibt das Sprichwort: Einmal Tierschutzhund immer Tierschutzhund.

Das Letzte was wir möchten ist, dass ein Hund zum Wanderpokal wird. Es gibt für alles eine Lösung. Könnt ihr den Hund nicht mehr behalten, meldet euch bitte umgehend bei uns.

Warum werden die Hunde schon so jung kastriert?

Leider müssen Junghunde, die im Shelter leben, schon früh kastriert werden. Die Tierheime im Ausland sind ganz anders als die, die wir aus Deutschland kennen. Stellt euch vor, es leben meist über 200 Hunde auf wenigen qm. Es fällt nicht auf, wenn eine Hündin läufig ist und das strickte Trennen der Geschlechter kann im Shelter nicht gewährleistet werden. Nachwuchs ist das, was wir unbedingt vermeiden müssen. Deshalb ist es im Auslandstierschutz nötig, die Hunde so früh wie möglich zu kastrieren.

Warum benötige ich einen Sachkundenachweis?

Je nach Bundesland sind für die Haltung der Hunde Sachkundenachweise vorgeschrieben.

Etwa in NRW muss man, wenn man einen Hund über 20 kg oder 40 cm Schulterhöhe hält, einen Sachkundenachweis (Hundeführerschein) 20/40 besitzen. Diesen bieten sehr viele Tierärzte an. Auch für die Mehrhundehaltung kann ein Sachkundenachweis nötig sein. Erkundigt euch bitte in eurer Gemeinde nach den aktuellen Regelungen.

Woher stammen die Hunde?

Die meisten der Hunde werden aus „Tötungsstationen“ in Rumänien gerettet. Sie werden bis sie eine passende Pflegestelle gefunden haben, in einem privaten Shelter untergebracht.

Was bedeutet Herdenschutzhund ( HSH / HSH- Mix )

Ursprünglich wurden Herdenschutzhunde (HSH) zum Schutz von Herden gegen wilde Tiere bzw. Feinde gebraucht. Dazu wurde auf eine hohe Selbstständigkeit und Durchsetzungsfähigkeit Wert gelegt. Während Wachhunde im Idealfall nur anschlagen, falls sie etwas Ungewöhnliches entdecken, ist der Herdenschutzhund dazu da, direkt nach vorne auf den Feind zu gehen.

Doch was passiert, wenn so ein Hund in eine Familie kommt? Worauf ist zu achten?

Herdenschutzhunde zeichnen sich aus durch eine hohe Selbstständigkeit. Was zunächst einmal nicht schlecht klingt, kann aber sehr bald sehr problematisch werden. Sobald ein Herdenschutzhund es für nötig befindet, trifft er selbstständige Entscheidungen. Im eher harmlosen Fall kann das dazu führen, dass der Hund alle Menschen eintreten, jedoch nur noch unter Protest wieder rausgehen lässt. Im schlimmeren Fall, falls der Hund statt wie in der Natur seine Herde, seine Menschen verteidigen will, kann es zu ernsthaften Verletzungen kommen.

Enger Kontakt zum Menschen ist daher für viele Rassen unter den Herdenschutzhunden sehr wichtig. Nur dieser kann dazu führen, dass der Hund – wenn er dem Menschen vertraut – sein Handeln nach dem Menschen richtet, statt selbst zu entscheiden.

Ein Herdenschutzhund gehört auf keinen Fall in eine Wohnung bzw. in die Stadt. Ein Herdenschutzhund gehört nur in erfahrene Hände, in eine ruhige Gegend mit einem großen Grundstück und Familienanschluss.

Wann stimmen wir einer Adoption nicht zu?

Ihr habt euch in einen Hund verliebt und würdet ihm gern ein gutes Zuhause bieten?

Leider darf die Optik eines Hundes nicht ausschlaggebend sein. Jeder Hund hat wie wir Menschen auch seinen eigenen Charakter. Dieser muss bei der Vermittlung immer berücksichtig werden.

Glaubt uns bitte, mit einem sportlichen Hund z. B. werden ruhige Menschen nicht glücklich und der Hund auch nicht. Hunde die unterfordert sind, kommen häufig auf blöde Ideen. Sie fangen evtl. an, z. B. an Möbeln oder Wänden zu kauen o. ä. und machen euch bestimmt durch die wuselige Art verrückt.

Umgekehrt genauso! Ihr seid sportlich, dann seid ihr mit einem ruhigen gemütlichen Hund unglücklich und der Hund fühlt sich auch nicht wohl. Ihr wollt joggen oder wandern und auf der Hälfte der Strecke streikt der Hund und möchte nicht weiter… !

Oder ihr seid schon älter? – Dann kann es sein, dass ein Welpe / Junghund nicht mehr zu euch passt. Junghunde machen sehr viel Blödsinn und brauchen viel Bewegung, Beschäftigung und Erziehung. Selbst wenn ihr jetzt noch fit seid, wie sieht es in 3-4 Jahren aus? Könnt ihr euch ca. 12-15 Jahre an das Tier binden und ihm gerecht werden oder wäre ein älterer Hund nicht besser für euch geeignet?

Wir versuchen, die Hunde in ein Zuhause zu vermitteln, das für beide passt und alle glücklich sind.

Genauso können wir einen großen Hund nicht in den 2. Stock ohne Aufzug vermitteln. Selbst wenn der Hund jetzt noch fit ist, irgendwann wird es für ihn sehr schwer so viele Treppen zu steigen und einen 30 Kg Hund mind. 3 x täglich die Treppen hoch und runter zu tragen, ist für euren Rücken auch nicht förderlich.

Zudem werden keine Hunde in Haushalte vermittelt, wo der Hund länger als 6 Stunden alleine bleiben muss. Hunde sind Rudeltiere! Sie sind unglücklich so lange alleine bleiben zu müssen. Und ganz ehrlich, nach mind. 8 Stunden ausser Haus seid ihr froh, endlich zuhause zu sein. Ihr möchtet wahrscheinlich nicht direkt mit dem Hund mind. eine Stunde laufen, um erstmal seine Bedürfnisse zu stillen.

Leider spielt Geld auch eine Rolle. Ihr kommt gerade so mit eurem Geld aus? Dann solltet ihr euch ganz genau überlegen, ob ihr euch einen Hund leisten könnt. Neben den Ausgaben für Futter, Versicherung und Steuern gibt es noch die Tierarztkosten. Die GOT (Gebührenordnung für Tierärzte) ist im letzten Jahr deutlich gestiegen. Jeder Hund kann krank werden oder sich verletzen. Könnt ihr euch die Behandlung dann leisten? Aktuell landen in den deutschen Tierheimen täglich Hunde im schlechten Zustand, weil die Besitzer sich die Behandlung nicht leisten können. Auch wenn der Wunsch nach einem Hund groß ist, vielleicht solltet ihr euch überlegen, ob ihr nicht lieber eine Pflegestelle werden möchtet. Dort bleibt der Hund nur solange bis er ein neues Zuhause gefunden hat und ggf. anfallende Tierarztkosten werden vom Tierschutzverein übernommen. Das ist zwar schwer den Hund wieder gehen zu lassen, wenn wir ein Zuhause für ihn gefunden haben, aber ihr habt ihm den Start in ein neues Leben ermöglicht und könnt dem nächsten Schützling die Chance auf eine glückliche Zukunft geben.